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Aus dem Archiv Sommer 2015: Nun gibt’s meine zweite Roman-Rezension. Und wieder war es ein Buch, was mir sehr gut gefiel. Es heißt Mängelexemplar. Erstmal gibt’s die wichtigsten Daten:
Titel: Mängelexemplar
Autorin: Sarah Kuttner (Moderatorin und Kolumnistin)
Verlag: S. Fischer Verlag
Erscheinungsjahr: 10. Auflage Juli 2009
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 261
Kauf: Ich hatte es nur geliehen, aber bei amazon kostet es 13.00 €
Cover
Das Cover ist schlicht gehalten. Es ist weiß, mit dunklen Schattierungen, welche das Buch aussehen lassen, als wäre es zerknittert (wahrscheinlich wie Karos Psyche). In schwarzer Schrift steht oben links der Name der Autorin. Im unteren Dritten ist der Titel des Buches gedruckt. Unten rechts kann man den Namen des Verlags lesen. Eine Sicherheitsnadel ziert das Cover ebenso. Die Schrift und die Sicherheitsnadel sind hervorgehoben, man spürt sie, wenn man mit dem Finger darüber fährt. Mir gefällt das Cover sehr gut. Ich mag die Farbgebung und dass es nicht so überladen ist.
Inhalt
Es geht hier um eine Frau (Karo), die mitten im Leben steht. Sie hat einen Freund, einen Job, ist intelligent und charmant. Doch dann trennt sie sich von ihrem Partner und verliert ihren Arbeitsplatz. Das zieht ihr den Boden unter den Füßen weg und sie bekommt Depressionen und Panikattacken. Ihre Therapeutin und ihr Psychologe versuchen ihr mit Antidepressiva und Gesprächstherapie zu helfen. Auch ihr bester Freund hat immer ein offenes Ohr für Karo und unterstützt sie, so gut er kann.
Karo berichtet aus der Ich-Perspektive über ihre Gefühle, ihre Auf und Abs und ihre Gedanken zu dieser Zeit. Man kann die Zeit der Depression, die Trennung, neue Freunde und alles Alltägliche und nicht Alltägliche mitverfolgen. Das Buch ist in der Gegenwart geschrieben.
Meine Meinung zu Mängelexemplar
Die Geschichte gefällt mir sehr gut. Die Autorin schreibt „frei Schnauze“ und man hat das Gefühl, die Story wird wirklich von einer Person erzählt, die die Situation gerade erlebt. Karo erzählt nicht nur sachlich, was gerade passiert, auch an ihren Gedanken und Gedankensprüngen kann man teilnehmen. Mal ist sie gut drauf, mal recht trotzig und mal sehr ängstlich und verzweifelt. Das Buch ist nur schwer aus der Hand zu legen und fesselte mich richtig. Jeder der schon mit Depressionen zu tun hatte oder sie bei anderen miterlebt hat, wird während des Buches mehrfach denken „das kenne ich“. Ich habe das Gefühl, dass die Autorin genau weiß, worüber sie schreibt. Ich weiß nicht, ob die Geschichte erfunden ist, sie sie so erlebt hat oder es aus Erzählungen kennt. Aber es wirkt alles sehr authentisch und schon deswegen gefällt mir dieses Buch so. Das einzige was mir nicht gefiel ist, dass Karo sich teilweise sehr vulgär ausdrückt. Aber da wohl jeder mal so spricht, gehört es eben dazu. Ich mag’s nur in Büchern nicht so gern lesen. Daher ziehe ich einen halben Stern ab. Sonst würde ich das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen. Vielleicht gefällt dir auch der Roman Mister Aussichtslos.